Gallenblasenentfernung – Cholezystektomie
Sollten Sie befürchten, unter Gallensteinen zu leiden, vereinbaren Sie gerne einen Sprechstundentermin. Nach einem ersten Gespräch und der körperlichen Untersuchung bespreche ich mit Ihnen das weitere Vorgehen.
Bei vielen Menschen finden sich Gallensteine in der Gallenblase, oftmals verursachen sie aber keine Symptome. Dann ist meistens auch keine Behandlung notwendig. Sobald die Steine aber Schmerzen verursachen, wird meist die Gallenblasenentfernung empfohlen.
Was sind Gallensteine und woher kommen sie?
Die Galle ist ein Sekret, welches von der Leber produziert wird, und vor allem bei der Fettverdauung hilft. Das Sekret gelangt von der Leber zuerst in die Gallenblase, wo es eingedickt und gespeichert wird. Wenn der Verdauungsvorgang beginnt, zieht sich die kleine Gallenblase zusammen und gibt das benötigte Gallesekret ab in den Darm.
Wenn nun das Verhältnis zwischen der Flüssigkeit und den festen Substanzen (Cholesterin, Gallensäuren, Bilirubin) im Gallesekret gestört ist, können sich Kristalle in Form von Gallensteinen bilden. Gallensteine können winzig wie Sandkörner sein, so gross wie Kirschen oder ausnahmsweise auch so gross wie eine Kartoffel.
Warum jemand Gallensteine ausbildet, ist nicht gänzlich geklärt. Es sind jedoch einige Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung von Gallensteinen begünstigen. Sechs dieser Risikofaktoren sind in der Medizin bekannt als die Sechs-F-Regel: „fat (Übergewicht), female (weibliches Geschlecht), fair (hellhäutig), forty (über 40), fertile (fruchtbar), family (familiäre Veranlagung)“.
Wie machen sich Gallensteine bemerkbar?
Wenn Gallensteine Symptome verursachen, dann oftmals durch sogenannte Gallekoliken. Diese treten typischerweise nach dem Essen, am späten Abend oder auch in der Nacht auf. Sie dauern meistens länger als 20 Minuten und können bis zu mehreren Stunden anhalten. Oftmals sind sie begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Die Schmerzen sind krampfartig, treten wellenförmig auf und werden meist im oberen Bauchbereich, mittig oder eher rechts lokalisiert. Ausgelöst wird eine Gallekolik, wenn die Gallensteine in der Gallenblase den Abfluss der Galle blockieren. Die Gallenblase zieht sich dann zusammen, meist in Schüben und verursacht so die Koliken.
Gallensteine können aber auch zu einer akuten Entzündung der Gallenblase führen, die Cholezystitis genannt wird. Hierbei kommt es zu konstanten Schmerzen im rechten Oberbauch sowie Appetitlosigkeit, Übelkeit und gelegentlich auch Fieber.
Welche Abklärungen braucht es?
Am Anfang stehen die klinische Untersuchung und ein ausführliches Gespräch. Weiters wird mit einer Blutuntersuchung geprüft, ob die Gallengänge mitbetroffen sind und ob eine Entzündung vorliegt. Für die Sicherung der Diagnose braucht es ausserdem einen Ultraschall, wobei man die Gallensteine sowie die Gallenblase und Gallenwege gut beurteilen kann.
Wie behandelt man Gallensteine?
Wenn Gallensteine eine Kolik auslösen, können kurzfristig krampflösende oder schmerzlindernde Medikamente helfen. Zudem sollen die Betroffenen nach dem Beginn einer Gallenkolik die orale Kost reduzieren. Bei einer Entzündung der Gallenblase ist in der Regel die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) notwendig. Diese Operation wird in Vollnarkose und meist mit der Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt. Hierbei sind nur minimale Einschnitte nötig, durch die eine Kamera und kleine Instrumente in die Bauchhöhle eingeführt werden. Nach einer Gallenblasenentfernung bleiben die Patientinnen und Patienten in der Regel 2 Tage im Spital. Ich führe diese Operation als Belegärztin im Kantonsspital Frauenfeld durch.
Nach der Entfernung der Gallenblase ist die Galleproduktion in der Leber nicht gestoppt – die Flüssigkeit wird nun in den Gallengängen gespeichert. Auch nach einer Entfernung der Gallenblase ist meist ein Leben ohne nennenswerte Einschränkungen möglich.